Wenn am kommenden Samstag Tottenham und Liverpool in Madrid um den Champions-League-Titel kämpfen, wird auch Romain Beynié das Spiel verfolgen. Der Berater von Swiss Life Select in der Schweiz hatte einst selbst einen Auftritt in der Königsklasse – mit dem französischen Spitzenverein Olympique Lyon.

6. Dezember 2005, Stadion Gerland, Lyon. Der amtierende französische Meister trifft in der Gruppenphase der Champions League auf den norwegischen Vertreter Rosenborg Trondheim. Ein gewisser Karim Benzema, knapp 18-Jährig, schiesst sein erstes Tor für Olympique Lyon. Rosenborg gleicht später aus. Dann die 90. Minute. Benzema wird ausgewechselt. Und es kommt zu einer weiteren Premiere. Romain Beynié, selbst erst 18, kommt für den späteren Superstar ins Spiel. Und ist dabei als der brasilianische Stürmer Fred Lyon in der 93. Minute zum Sieg schiesst.

«Es war ein wunderbarer Moment und ich werde es sicher nie vergessen», sagt der heute 31-Jährige. Oft denke er aber heute nicht mehr an damals zurück. Eigentlich nur, wenn ihn andere Leute darauf ansprechen. «Es ist eine schöne Erinnerung. Nicht mehr und nicht weniger.» Heute steht er an einem anderen Punkt. Statt einer Profi-Karriere hat er einen anderen Weg eingeschlagen.

Selbst ein Unternehmer sein

Seit zwei Jahren arbeitet Romain Beynié als Kundenberater bei Swiss Life Select in der Schweiz. «Der Job passt perfekt zu mir. Ich darf jeden Tag selbst Unternehmer sein. Das fordert mich immer wieder heraus», so der gebürtige Franzose. Er könne seinen Arbeitsalltag selbst bestimmen, das sei fantastisch. Zudem schätze er auch den Kundenkontakt und die Arbeitsatmosphäre. «Ich habe hier die Möglichkeit, mit meinem besten Freund, mit dem ich früher bei Lyon spielte, zusammenarbeiten zu können. Das ist ein Privileg.»

Die Balance zwischen Berufs- und Privatleben ist Romain Beynié wichtig. Es sei vieles eine Kopfsache, sagt er. «Momentan habe ich zwar nicht so viel Zeit für mich, aber ich sehe langfristig viel Potenzial, in dem was ich tue.» Romain Beynié spielt heute noch immer Fussball. Allerdings nicht mehr als Profi für den französischen Spitzenverein sondern als Amateur für den FC Bavois, in der dritthöchsten Liga der Schweiz. «Ich mag noch immer die Herausforderung der Spiele und natürlich auch das Gewinnen. Fussball ist noch immer meine Leidenschaft.», sagt er.

Das Final-Highlight

Deshalb wird für ihn, wie auch für viele andere Fussballbegeisterte, der kommende Samstag ein Höhepunkt im Sportjahr 2019 sein. Der Champions League Final zwischen den beiden englischen Spitzenteams Liverpool und Tottenham werde er bestimmt vor dem Fernseher mitverfolgen. Auch wenn sowohl sein früherer Teamkollege Karim Benzema mit Real Madrid wie auch sein Stammverein Olympique Lyon bereits im Achtelfinale ausschieden. «Ich werde mir den Final mit Vergnügen anschauen», sagt Romain Beynié und fügt mit einem Schmunzeln an: «Sogar meine Frau wird sich mir anschliessen.»

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