Das „Internet der Dinge“ verändert zunehmend unseren Alltag. Innerhalb der nächsten drei Jahre werden laut Experten über 20 Milliarden vernetzte Geräte, Sensoren und Dienste online sein. Zehn Innovationen, die das selbstbestimmte Leben im Alter erleichtern.

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1 – Lieferroboter

In experimentierfreudigen Städten rollen sie bereits über den Gehsteig und in einigen Hotels klingeln sie schon an der Zimmertür: kleine, handliche Lieferroboter für die so genannte „Last Mile“. Mit den selbständigen Helfern von Firmen wie Starship oder Marble liefern Supermärkte Lebensmittel aus. Ziemlich praktisch, gerade auch für ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind. Einkaufstaschen in den dritten Stock hinauftragen können die elektronischen Assistenten zwar (noch) nicht, aber auch daran arbeiten die Forscher bereits mit Hochdruck – erste Prototypen existieren schon.

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2 – Partnerroboter

In der Werkshalle können Roboter vieles leisten und über den Gehsteig rollen sie auch schon. Nur bei der Hausarbeit tun sie sich schwer. Das liegt daran, dass scheinbar simple Aufgaben wie Tischdecken, Geschirrabtrocknen oder Wäschefalten in Wirklichkeit erstaunlich komplex und variabel sind. Firmen wie Toyota und Panasonic arbeiten deswegen mit Hochdruck an so genannten Partnerrobotern, die meist alleine lebenden Menschen zur Hand gehen und ihnen das Gefühl geben, auch im Singlehaushalt stets einen Ansprechpartner zu haben.

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3 – Der Offroad-Rollator

Am iHomeLab der Hochschule Luzern treiben Ingenieure Projekte voran, die das Leben von älteren Menschen erleichtern. Einer dieser Helfer ist der geländegängige Rollator iWalkActive. Er kann Steilhänge, Treppen, Wiesen und Waldwege bewältigen und eignet sich als Einkaufswagen oder Buggy für die Enkel. Zwischen den Griffen ist Platz für ein Tablet-Computer, auf dem die Einkaufsliste gespeichert ist. Der iWalkActive wurde 2013 aus europaweit über 130 Projekten zum besten altersgerechten Assistenzsystem gewählt.

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4 – Intelligenter Gehstock

Wie wäre es, wenn der Gehstock nicht nur Mobilitätsdefizite wettmacht, sondern seinem Eigentümer gleichzeitig sagen kann, wo er oder sie sich befindet, und notfalls Alarm schlagen kann? Sich zu verlaufen wird damit fast unmöglich, und auch ängstliche Seelen wären plötzlich wieder mit neuem Selbstbewusstsein unterwegs. Genau ein solches intelligentes Gerät mit eingebautem GPS-Chip und Mobilfunk-Anschluss hat das französische Startup Dring entwickelt.

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5 – Intelligentes Hörgerät

So klein wie ein Stift, schreibt der Roger Pen von Phonak dennoch Akustikgeschichte. In seinem Gehäuse verbirgt sich ein Mikrofon, das Menschen mit Hörminderung die Kommunikation in lauten Umgebungen und über Distanz ermöglicht. Es bietet vollautomatisierte Einstellungen und lässt sich als allein stehendes Mikrofon oder zusammen mit anderen tragbaren Mikrofonen benutzen. Dank Bluetooth-Verbindung können Schwerhörige auch ihr Mobiltelefon, Fernseher und Multimediageräte drahtlos anschliessen.

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6 – Smarte Pillendosen

Habe ich meine Medikamente eingenommen oder nicht? Diese Frage gehört mit vernetzten Pillendosen wie jener von MedQ der Vergangenheit an. Smarte Behälter wissen, wann die nächste Dosis fällig ist, wann die Packung leer ist und ein neues Rezept ausgestellt werden muss. Sie können nicht nur ihre Eigentümer, sondern auch Dritte daran erinnern. Das verbessert den Therapieerfolg und senkt die Gesundheitsausgaben.

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7 – Schlafband

Gut und tief zu schlafen ist sehr wichtig, gerade auch mit zunehmendem Alter. Deswegen gilt Schlaf-Tracking und -Optimierung als boomendes Internet-der-Dinge-Segment, in das erhebliche Investitionen fliessen. Das vom Schweizer Designer Yves Béhar entworfene Stirnband des Startups Rhythm misst Hirnströme, spielt passende Musik ein und soll mittels Auswertung über eine App dabei helfen, den Tiefschlaf zu verbessern und bessere Schlafgewohnheiten zu entwickeln. Damit wird Schäfchenzählen wohl bald überflüssig.

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8 – Autonome Fahrzeuge

Robo-Taxis sind eine gute Lösung, sobald Autofahren aus gesundheitlichen Gründen wie etwa eingeschränktem Sehvermögen unmöglich ist oder zum Risiko zu werden droht. Firmen wie das Google-Spinoff Waymo entwickeln autonome Fahrzeuge, die in naher Zukunft selbstbestimmte und preiswerte Mobilität für Senioren anbieten werden, ob als individuelles Taxi oder Carpool. Eine Transportgelegenheit lässt sich dann mit einem Klick oder einem simplen Sprachkommando direkt vor die Tür bestellen.

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9 – Sprachassistenten

Egal, ob sie Alexa oder Siri heissen: Virtuelle Assistenten, die zuhören und sprechen können, halten Kontakt zum Rest der Welt. Sie erfüllen Senioren viele Wünsche – vom Vorlesen der Nachrichten oder eines ganzen Buches bis zum Abruf des persönlichen Tramfahrplans oder einem Anruf bei Bekannten. Der allgegenwärtige Sprachassistent bietet eine schier unendliche Palette von Informationen. Erste Seniorenheime experimentieren bereits damit, die Geräte in jedem Zimmer aufzustellen.

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10 – Vernetzte Bilderrahmen

Hilfsmittel gegen Sehnsucht: Bilderrahmen mit WLAN-Anschluss von Anbietern wie Ceiva. Statt Ferienfotos in die Post zu geben oder per E-Mail-zu schicken, spielt die Familie eine stets aktuelle Fotogalerie direkt auf das Gerät im Wohnzimmer der Verwandtschaft. So bleibt man stets in Kontakt, auch wenn die Grosseltern tausende Kilometer von den Enkeln trennen, da sie ihre Füsse vielleicht nicht mehr so weit tragen mögen. Mit einer Kamera und einem Mikrofon wird aus den vernetzten Bilderrahmen ein umfassender digitaler Assistent.

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