Im ersten Halbjahr 2001 konnte die Rentenanstalt/Swiss Life - trotz eines schwierigen Umfelds - ihr Geschäftsvolumen ausbauen, die verwalteten Vermögen erhöhen und den Betriebsaufwand senken. Der Netto-Halbjahresgewinn lag mit 253 Millionen CHF erwartungsgemäss unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Die Brutto-Prämieneinnahmen betrugen mit 11.1 Milliarden CHF rund 58% des gesamten Vorjahres.
Die Halbjahres-Ergebnisse 2001 basieren erstmals auf IAS, somit ist die Vergleichbarkeit mit den nach FER berechneten Halbjahres-Ergebnissen 2000 nicht möglich. Die Vergleichsgrösse ist daher die Relation zum Jahresabschluss 2000, der nach IAS berechnet wurde.

Die Rentenanstalt/Swiss Life konnte im ersten Halbjahr 2001 die Prämieneinnahmen steigern und die verwalteten Vermögen erhöhen. Dieser positiven Geschäftsausweitung stand jedoch die negative Entwicklung an den für die Gruppe wichtigen Börsenplätzen gegenüber. Der Netto-Halbjahresgewinn beläuft sich auf 253 Millionen CHF (vor Steuern und Minderheiten 418 Millionen CHF). Er liegt damit erwartungsgemäss unter dem Wert des Vorjahres. Das Finanzergebnis erreichte per Ende Juni 2001 mit rund 3.1 Milliarden CHF 30% des gesamten Vorjahreswerts. Während sich die direkten Erträge erwartungsgemäss entwickelten, lag der Saldo der realisierten und buchmässigen Gewinne deutlich zurück, da angesichts der ungünstigen Börsenlage im Vergleich zum Vorjahr ausserordentlich wenig Gewinne realisiert wurden.
Das versicherungstechnische Ergebnis präsentiert sich ausserordentlich positiv. Der Betriebsaufwand betrug nach sechs Monaten nur rund 45% der gesamten Vorjahresperiode. Dies bewirkte eine deutliche Verbesserung des Kostensatzes im Leben-Geschäft von 12.5% auf 9.6% und eine Reduktion der "combined ratio" des Nicht-Leben-Geschäfts auf 103.8% (110.8%).

Sparte Leben
Die Bruttoprämien des Leben-Geschäfts erreichten im ersten Halbjahr rund 10 Milliarden CHF (rund 58% des gesamten Vorjahres). Davon entfallen rund 1.9 Milliarden CHF auf die Einzelversicherung, rund 5.7 Milliarden CHF auf die Kollektivversicherung, 2.1 Milliarden CHF auf Beiträge mit Anlagecharakter und 0.3 Milliarden CHF auf indirektes und übriges Geschäft. Der Anteil der periodischen Prämien beträgt unverändert 56%. Die negative Entwicklung im Anlagebereich widerspiegelt sich auch im reduzierten Gewinnbeitrag des Segments Leben (rund 345 Millionen CHF).

Sparte Nicht-Leben
Die Bruttoprämien lagen bei knapp 1.2 Milliarden CHF. Dies entspricht rund 54% des gesamten Vorjahreswerts. Dazu trug vor allem das Schweizer Geschäft ("La Suisse") bei. Von den Prämien entfallen rund 56% auf Unfall- und Krankenversicherung, 44%
auf das übrige Geschäft. Der Gewinnbeitrag lag bei rund 19 Millionen CHF.

Sparte Investment Management
Per 30. Juni 2001 verwaltete die Rentenanstalt/Swiss Life konzernweit Vermögenswerte in der Höhe von 217.4 Milliarden CHF. Dies bedeutet gegenüber dem Stand vom 31.12.2000 trotz der Börsenbaisse eine Erhöhung von 3 Milliarden CHF oder 1.4%. Die Off-Balance-Sheet Assets (sog. Ausserbilanzvermögen) beliefen sich auf 64.5 Milliarden CHF (+ 3.4% gegenüber Ende 2000). Im ersten Semester 2001 leistete das Segment Investment Management einen Gewinnbeitrag von rund 51 Millionen CHF. Der Personalaufwand stieg im ersten Halbjahr infolge Auf- und Ausbau der Kapazitäten zur Verwaltung von Drittgeldern leicht an.
Die Rentenanstalt/Swiss Life gewann verschiedene bedeutende Vermögensverwaltungsmandate hinzu. Im ersten Halbjahr konnte ein Netto-Neugeldzufluss von mehr als 5 Milliarden CHF verzeichnet werden. Das Liegenschaften-Portefeuille wurde durch substantielle Akquisitionen quantitativ und qualitativ stark ausgebaut.

Sparte Private Banking
Per 30. Juni 2001 betreute die Rentenanstalt/Swiss Life im Segment Private Banking Vermögenswerte in der Höhe von 54.6 Milliarden CHF. Dies entspricht einer Zunahme um 0.9 Milliarden CHF. Der Gewinnbeitrag dieses Segments belief sich auf 94 Millionen CHF.

Geschäftsverlauf Schweiz
Der Konzernbereich Schweiz der Rentenanstalt/Swiss Life erwirtschaftete im ersten Halbjahr im Leben-Geschäft Bruttoprämien von rund 5.9 Milliarden CHF. Dies entspricht fast zwei Dritteln des gesamten Vorjahresgeschäfts. Die periodischen Prämien nahmen zu, während die Einmalprämien leicht unter Vorjahresniveau lagen.
Die Versicherungsleistungen waren rückläufig. Durch gezielte Massnahmen im Kollektivgeschäft konnte der negative Trend des Vorjahres bei Rückkäufen und vorzeitigen Vertragsauflösungen gebrochen werden.

Geschäftsverlauf Europa
Die Bruttoprämien (inkl. Beiträge mit Anlagecharakter) lagen am Ende des ersten Semesters mit etwas mehr als 5 Milliarden CHF leicht unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Trotzdem wird für die zweite Jahreshälfte mit einer deutlichen Steigerung der Prämieneinnahmen gerechnet.

Ausblick auf den Jahresabschluss
Auch für das zweite Halbjahr ist mit einem weiteren Wachstum zu rechnen. Die Kostenentwicklung im 1. Halbjahr deutet auf eine Reduktion des Kostensatzes im Jahresvergleich hin. Die direkten Kapitalerträge dürften sich praktisch parallel zu den Kapitalanlagen entwickeln. Hingegen werden die Erträge aus den Asset Management-Aktivitäten das Ergebnis insgesamt äusserst positiv beeinflussen.
Die Aktienmärkte haben sich seit dem Bilanzstichtag (30.6.2001) und insbesondere nach den Ereignissen in den USA massiv verschlechtert. Die Rentenanstalt/Swiss Life hat ihre Aktienanlagen durch angemessene Massnahmen reduziert. Als praktisch ausschliesslich im europäischen Markt tätiges Unternehmen legt sie Wert auf die Feststellung, dass sie durch die Schadenereignisse in den USA weder als Direktversicherer noch als aktiver Rückversicherer betroffen ist.
Eine Gewinnschätzung im heutigen Zeitpunkt ist schwierig. In Bestätigung früherer Aussagen und insbesondere angesichts des schlechten Umfelds kann das letztjährige Ergebnis nicht mehr erzielt werden. Die operativen Massnahmen, welche die Rentenanstalt/Swiss Life in den letzten zwei Jahren getroffen hat, beginnen jedoch, wie die positive Kostenentwicklung zeigt, zu greifen.