Der Verwaltungsrat der Rentenanstalt/Swiss Life hat sich an seiner gestrigen Sitzung unter anderem eingehend mit der Long Term Strategy AG befasst. Der Verwaltungsrat begrüsst die vom Bundesamt für Privatversicherungen eingeleitete Untersuchung und wird alles Notwendige veranlassen, um in dieser Sache vollständige Transparenz herzustellen.
Die Long Term Strategy AG (LTS AG) wurde im Dezember 1999 von der Rentenanstalt/Swiss Life gegründet. Im Frühjahr 2000 stimmte der Verwaltungsratsausschuss unter dem Vorsitz des damaligen Präsidenten der beantragten Kapitalerhöhung auf CHF 2 Millionen zu, mit dem Ziel einen Co-investment Plan einzuführen. Co-investment Pläne dienen der Vermeidung von Interessenkonflikten bei Managern, welche Investitionsentscheide für ein Unternehmen treffen, indem diese eigenes Geld mitinvestieren und die entsprechenden Chancen und Risiken mittra-gen. In die LTS AG brachten Konzernleitungsmitglieder der Rentenanstalt/Swiss Life neben dem von der Rentenanstalt/Swiss Life investierten Kapital private Mittel auf eigenes Risiko ein. Die LTS AG investierte ihr Vermögen nach den gleichen Grundsätzen und soweit wie möglich in die gleichen Instrumente, wie die Rentenanstalt/Swiss Life ihre eigenen Anlagen (Group Equity). Der Verwaltungsrat der LTS AG bestand aus Konzernleitungsmitgliedern der Rentenanstalt/Swiss Life sowie aus am Aktienkapital der LTS AG nicht beteiligten Vertretern der Rentenanstalt/Swiss Life, Revisionsstelle war PricewaterhouseCoopers. Anfangs 2000 gewährte die Rentenanstalt/Swiss Life der LTS AG einen Kredit, der im Verlauf des Jahres 2000 vollständig zurückbezahlt wurde. Die Darlehenskonditionen entsprachen denjenigen für
Gesellschaften der Swiss Life-Gruppe. In den Jahren 2001 und 2002 kaufte die Rentenanstalt/Swiss Life die LTS AG-Aktien den übrigen Aktionären zum inneren Wert ab.

Die LTS AG war kommerziell sehr erfolgreich. Dies insbesondere aufgrund des Verkaufs einer Beteiligung der Swiss Life-Gruppe an der schweizerischen Hedge Fund-Gruppe RMF Investment Group im Mai 2002 (vgl. Mediencommuniqué der Rentenanstalt/Swiss Life vom 24. Mai 2002), an welcher sich die LTS AG im Frühjahr 2000 beteiligen konnte. Die Rentenanstalt/Swiss Life arbeitet mit der RMF-Gruppe bereits seit 1996 erfolgreich zusammen und konnte 1998 bzw. 2000 eine Beteiligung von 23.5% daran für insgesamt CHF 44 Millionen erwerben. Bei der Veräusserung dieser Beteiligung resultierte bei der Rentenanstalt/Swiss Life einschliesslich des Gewinns aus der Veräusserung eines Anteils an einem Joint Venture ein Gewinn von CHF 330 Millionen. Die aus den LTS AG Aktien resultierenden Gewinne beliefen sich für die Rentenanstalt/Swiss Life auf CHF 14.6 Millionen und auf CHF 11.5 Millionen für die an der LTS AG beteiligten sechs Konzernleitungsmitglieder bei einem Eigenmitteleinsatz von insgesamt CHF 3.8 Millionen. Im einzelnen betrugen die Gewinne für die einzelnen Aktionäre: Rentenanstalt/Swiss Life CHF 14.6 Mio., Dr. Manfred Zobl CHF 2.2 Mio. (Eigenmitteleinsatz von CHF 800'000); Dominique P. Morax CHF 3.6 Mio. (Eigenmitteleinsatz von CHF 967'000); Roland Chlapowski CHF 3.2 Mio. (Eigenmitteleinsatz von CHF 967'000); Dr. Hannes A. Meyer CHF 1.7 Mio. (Eigenmitteleinsatz von CHF 613'000); Markus Weisskopf CHF 832'000 (Eigenmitteleinsatz von CHF 200'000) und Hans-Rudolf Strickler CHF 45'000 (Eigenmitteleinsatz von CHF 258'000).

Im Frühjahr 2002 entschied der Verwaltungsrat unter Leitung von Dr. Andres F. Leuenberger, die LTS AG nicht mehr als Beteiligungsgesellschaft für Konzernleitungsmitglieder weiterzuführen und die Aktivitäten der Investmentgesellschaft einzustellen. Grund für diese Entscheidung war eine Neubeurteilung des Verwaltungsrates, dass die Kapitalbeteiligung von Konzernleitungsmitgliedern an der LTS AG zwar rechtlich und finanziell korrekt war, aus übergeordneten Gründen jedoch darauf verzichtet werden sollte.

Die LTS AG hat ihre Aktivitäten per 18. Juli 2002 eingestellt. Neben der LTS AG bestehen innerhalb der Swiss Life-Gruppe keine weiteren Beteiligungsgesellschaften, in welche Konzern-leitungsmitglieder persönlich investiert haben.

Das Bundesamt für Privatversicherungen hat einen unabhängigen Experten mit der Überprüfung der Geschäftstätigkeit der LTS AG beauftragt. Der Verwaltungsrat der Rentenanstalt/Swiss Life unterstützt diese Massnahme und nimmt die öffentliche Kritik an der LTS AG sehr ernst. Über die Ergebnisse wird die Rentenanstalt/Swiss Life nach Abschluss der Untersuchung und in Absprache mit dem Bundesamt informieren.