Finanzielle Selbstbestimmung ist ein Grundbedürfnis

Der Wunsch nach finanzieller Selbstbestimmung ist in der Schweiz tief verwurzelt: 79% der befragten Personen möchten ihr Leben finanziell selbstbestimmt gestalten. Tatsächlich geben 47% an, sich bereits finanziell selbstbestimmt zu fühlen. Entscheidend dafür sind die Verfügbarkeit von genügend finanziellen Mitteln (45%), der Wunsch, selbst entscheiden zu können (40%), die Bewahrung der Selbstständigkeit (31%), die Kontrolle über die eigenen Ausgaben (31%) und die Möglichkeit, regelmässig Geld zurückzulegen (30%).

Rückgang der finanziellen Zuversicht
Nur noch 46% der befragten Schweizerinnen und Schweizer schätzen ihre finanzielle Situation in zehn Jahren positiv ein – das entspricht einem Rückgang von 22 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr und ist der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2019. Besonders zurückhaltend sind Pensionierte: In dieser Altersgruppe sind nur noch 37% zuversichtlich, was ihre finanzielle Zukunft betrifft. 2020 waren es noch 63%, seither hat dieser Wert kontinuierlich abgenommen. Frauen (41% im Vergleich zu 52% bei Männern) und Erwerbstätige in Teilzeit (38% im Vergleich zu 51% bei Erwerbstätigen in Vollzeit) zeigen deutlich weniger Zuversicht im Hinblick auf ihre finanzielle Situation bei der Pensionierung. Diese abnehmende Zuversicht spiegelt sich auch in einem Rückgang sowohl des allgemeinen Optimismus als auch der Zufriedenheit wider.

Wenig Vertrauen in die eigene Altersvorsorge
Lediglich etwas mehr als ein Viertel der Befragten in der Schweiz (27%) erwarten, dass ihre staatliche und private Vorsorge ihnen ein finanziell selbstbestimmtes Leben im Alter ermöglichen wird. Besonders ausgeprägt ist diese Einschätzung bei Erwerbstätigen in Teilzeit, von denen lediglich 17% Vertrauen in ihre Altersvorsorge haben. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es 28%.

Junge übernehmen Eigenverantwortung
Bei der jüngeren Generation wächst das Bewusstsein für die eigene Verantwortung in Sachen finanzieller Vorsorge. 45% der befragten 18- bis 29-Jährigen fühlen sich für den Erfolg oder den Misserfolg ihrer Altersvorsorge selbst verantwortlich (2023: 41%). Damit bilden die Jüngeren aber eine Ausnahme: Insgesamt ist der Anteil derjenigen, die Eigenverantwortung übernehmen, rückläufig (41% im Vergleich zu 43% im Vorjahr). Gestiegen ist hingegen die Bereitschaft, für eine bessere Rente mehr zu sparen (41% gegenüber 37% im Vorjahr). Trotzdem sagen nur wenige (29%), dass sie ihren finanziellen Ruhestand gut geplant haben (2023: 32%). Besonders tief ist dieser Wert bei Frauen (23% vs. 27% im Vorjahr) und bei Erwerbstätigen in Teilzeit (21% vs. 27% Vorjahr).

Nachholbedarf bei Finanzwissen 
Jeweils rund ein Viertel der Befragten gibt an, zu spät mit der Altersvorsorge begonnen zu haben (25%) und sich mehr Wissen über Finanz- und Vorsorgethemen zu wünschen (28%). Ebenfalls nur jede vierte befragte Person (25%) in der Schweiz spricht regelmässig mit Familie und Freunden über Finanz- und Vorsorgethemen. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es mit 33% deutlich mehr.