Daniela Grasmück hat ihren gutbezahlten Job in Singapur aufgegeben, um in einem österreichischen Dorf mit 450 Einwohnern ein Gästehaus zu führen. Ein Schritt, den sie vor 20 Jahren bestimmt nie gewagt hätte.
«Meine Gäste kommen als Fremde, aber sie gehen als Freunde. Das ist mein Ansporn», sagt Daniela Grasmück. Die Schweizerin führt 450-Seelendorf Nesselwengle in Österreich ein kleines Hotel. Und das obwohl sie keine Hoteliererfahrung hatte, als sie das Haus vor ein paar Jahren übernahm.
Daniela Grasmück und ihr Mann arbeiteten beide erfolgreich in der Finanzbranche. Ihr Weg führte sie nach Hongkong und Singapur, wo sie neben dem beruflichen Erfolg auch die asiatische Kultur kennenlernten. Damit verbunden war aber auch eine hohe Arbeitsbelastung. Daniela Grasmück entschied sich ihr Leben umzukrempeln.
Einer glücklichen Fügung ist es zu verdanken, dass sie das Gästehaus in Nesselwengle übernehmen konnte. Der erste Tag war wie ein Sprung ins kalte Wasser, den der Betrieb lief auf Hochtouren, das Hotel ausgebucht. Mittlerweile hat sie sich in ihrer Rolle als Gastgeberin aber gefunden. Vielmehr noch: «Ich fühle mich schon sehr entschleunigt. Das merke ich immer, wenn mein Mann übers Wochenende kommt. Da realisiere ich, dass andere noch auf einem ganz anderen Level leben wie ich», sagt sie.