- Deutschland mit leichter Umsatzsteigerung - Neuordnung von AWD Großbritannien beschlossen - Schweiz stabil, Österreich von Immobilienkrise betroffen - CEE stärkster Wachstumsmarkt der AWD Gruppe - Berater gewinnen im Berichtszeitraum 133.100 Neukunden - Rekrutierungsoffensive erfolgreich

Der Vorstand der AWD Holding AG hat beschlossen, das Geschäftssegment Großbritannien neu zu ordnen. Die umfangreichen Maßnahmen sehen die Konzentration auf die Geschäftsbereiche Wealth Management und Corporate Pensions Consulting vor. Im Zuge der Neuordnung sollen der Unternehmensbereich Home Finance - spezialisiert auf Hypothekenvermittlung - der besonders stark von den Folgen der internationalen Finanz- und Immobilienkrise betroffen ist, sowie weitere Randaktivitäten geschlossen oder veräußert werden. Teilaktivitäten könnten auch mit fortgeführten Bereichen zusammengelegt werden.

Im Kernmarkt Großbritannien erreichte AWD in den ersten neun Monaten 2008 einen Umsatz von 70,1 Mio.€ nach 111,2 Mio.€ im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Damit hat sich AWD – nach dem auch im dritten Quartal 2008 erhebliche Umsatzeinbußen und Verluste in UK zu verzeichnen waren – für den vom Markt geforderten harten Weg der Teilschließung und Teilaufgabe von AWD UK entschieden. Für die verbleibenden Geschäftsfelder Wealth Management und Corporate Pension Consulting strebt AWD nach den eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen bereits 2009 ein positives Ergebnis an.

Die zu erwartenden Restrukturierungsaufwendungen von AWD UK werden das Konzernergebnis der AWD Gruppe entsprechend mit rund 27 Mio.€ einmalig belasten. Diese Restrukturierungskosten und die in diesem Jahr insgesamt bei AWD UK anfallenden Verluste beeinträchtigen das Konzernergebnis der AWD Gruppe im Jahr 2008 um ca. 40 Mio.€. Durch diesen hohen Einmalaufwand für die Restrukturierung und Sanierung von AWD UK dürfte damit der Konzernjahresüberschuss der AWD Gruppe für das Geschäftsjahr 2008 aus heutiger Sicht nur leicht positiv ausfallen. Vor diesem Hintergrund wird die AWD Holding AG wegen dieser notwendigen Maßnahmen für das Geschäftsjahr 2008 wahrscheinlich keine Dividende an ihre Aktionäre zahlen.

“Dies ist ein harter aber vom Markt nachhaltig geforderter Schritt. Dadurch konzentrieren wir uns auch in England wieder auf unser Kerngeschäft der unabhängigen Finanzberatung“, sagte Carsten Maschmeyer, Gründer und Co-CEO der AWD-Gruppe.

Die enormen Kursverluste an den Kapitalmärkten sowie die derzeitigen Rezessionsängste veranlassen die Privatkunden weiterhin zu einem veränderten Spar- und Anlageverhalten: Sie bevorzugen sehr sicherheits- und liquiditätsorientierte Finanzprodukte. Insgesamt betrug der Konzernumsatz 493,0 Mio.€, nach 563,3 Mio.€ in den ersten drei Quartalen 2007. Der Anteil der Altersvorsorge- und Absicherungsprodukte, der Beratungsfokus der AWD Gruppe, stieg im Berichtszeitraum auf 79,1 % der Abschlussprovisionen – und lag damit 4,4 %-Punkte über dem Vorjahr. Trotz der hohen Investitionen in das Rekrutierungs-Programm und der in den ersten neun Monaten aufgelaufenen Verluste in UK erreichte der operative Ertrag (EBIT) der AWD Gruppe 31,2 Mio.€ (Vorjahr 62,2 Mio.€).

Im dritten Quartal 2008 ging wegen der allgemeinen Kundenzurückhaltung im Rahmen der weltweiten Finanzmarktkrise der Umsatz der AWD Gruppe lediglich von 175,1 auf 157,2 Mio.€ zurück (-10,2%). Auch das Q3-Ebit 2008 liegt mit 7,1 Mio. € deutlich unter dem Q3-Ebit des vergangenen Jahres (19,2 Mio.€), ist damit jedoch etwas höher als im zweiten Quartal 2008 (6,3 Mio.€). Damit konnte AWD in einer Zeit, in der zahlreiche große Finanzkonzerne Staatshilfen benötigen oder Milliarden Abschreibungen vornehmen müssen, ein deutlich positives Ergebnis erzielen.

Erfreulich war die Umsatzentwicklung in der Region Deutschland. Gegen den Markttrend erhöhte die AWD Gruppe in den ersten neun Monaten des Jahres 2008 den Umsatz in ihrem größten und wichtigsten Markt um 1,9 % auf 280,0 Mio.€. Im Kernmarkt Schweiz konnte das Vorjahresumsatzniveau mit 51,1 Mio. € (Vorjahr 51,9 Mio.€) nahezu gehalten werden. In der Region Österreich und CEE erzielte AWD in den ersten neun Monaten 91,9 Mio.€ Provisionserlöse (Vorjahr 125,5 Mio.€). Dabei gab es eine marktunterschiedliche Entwicklung, die in Österreich geprägt war durch den derzeitigen Preisverfall von Immobilienaktien und Börsenkursen. Dagegen erzielte CEE mit einem zweistelligen Zuwachs der Erlöse das höchste Wachstum der AWD Gruppe.

In einem herausfordernden Markt hat sich der wichtigste Werttreiber der AWD Grup-pe, die Anzahl der Berater, zufriedenstellend entwickelt. Zusammen mit der Deutsche Proventus AG verfügte AWD zum 30. September 2008 über 6.304 Berater. Der Erfolg der Rekrutierungsoffensive zeigt sich im konzernweiten Neuzugang von rund 1.000 zukünftigen Beratern im dritten Quartal 2008 – davon allein rund 600 in der Region Deutschland. Derzeit befinden sich im Unternehmen insgesamt 2.700 Berater in Ausbildung, das sind 1.200 mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. „Damit sind wir aus heutiger Sicht zuversichtlich, bis Ende des Jahres 2008 zusammengefasst über 8.000 Berater und aktive Vermittler in der AWD Gruppe zu verfügen“, sagt Carsten Maschmeyer.

Die Berater der AWD Gruppe haben im Berichtszeitraum 133.100 Neukunden gewonnen und somit die Marktpräsenz des Unternehmens weiter gestärkt. Dies ist besonders erfreulich, da viele Privatkunden im Zuge der internationalen Finanzkrise das Vertrauen in Bank- und Versicherungsprodukte verloren haben. Rund 50 % der neuen Kunden sind aus dem Heimatmarkt Deutschland, aber auch die übrigen Regionen der AWD Gruppe trugen zum beachtlichen Wachstum des Kundenbestands bei.

Insgesamt haben AWD Berater von Januar bis September 2008 332.000 Kunden bei der Optimierung ihrer Finanzen beraten – ein klares Zeichen für den Erfolg der ganzheitlichen und bedarfsgerechten AWD-Beratung. Dies belegt auch die Zahl von 198.900 zum wiederholten Male beratenen Stammkunden. „Das Wachstum macht deutlich, dass der Bedarf an unabhängiger Finanzoptimierung bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist“, sagt Manfred Behrens, Co-CEO der AWD Gruppe.

Die dramatische Verschärfung der globalen Finanzmarktkrise in den letzten Wochen, die zunehmende Regulierung sowie steigende Anforderungen an die Beratungsqualität führen in der Finanzbranche zu einer fortgesetzten Konsolidierung.

In Deutschland hat AWD im dritten Quartal den im Mai eingeleiteten Konsolidierungsprozess des heimischen Marktes für Finanzvertriebe wie angekündigt fortgesetzt. Nur wenige Monate nach Bekanntgabe der Kaufabsicht schloss AWD die vollständige Übernahme des zehntgrößten Finanzvertriebes, Deutsche Proventus AG, erfolgreich ab. Nachdem AWD im Frühjahr zunächst einen Anteil von 50,6 % gesichert hatte, erwarb das Unternehmen in den vergangenen Wochen den verbleibenden Anteil von 49,4% der AXA-Versicherung.

“Wir wollen in unserer Gruppe die jetzt anstehende Konsolidierung nutzen, um die Position als Marktführer der unabhängigen Finanzdienstleister auszubauen.“, sagte Carsten Maschmeyer.


Eine Präsentation und der 9M-Bericht 2008 stehen unter www.AWD-Gruppe.de zum Download für Sie bereit.

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